Das örtliche Unternehmen Sachwertkontor Augsburg hat wohl fleißig vermittelt. Der Bund der Sparer e.V. (BDS) hatte auch das Produkt vorgestellt und als sichere Investition in Sachwerte beworben. Und darum ging es:

Eine neuwertige, intelligent entwickelte Biogasanlage, die Kraftstoff entwickelt. Der Verbraucher sollte sich hieran beteiligen können. Aus der Produktion von Parmesan sei eben mehr als Molke zu holen. So die  Aussagen des Vermittlers im Fall eines unserer Mandanten. „Parmesan würde ja mehr und mehr produziert, es gehe nur darum einen bestehenden Produktionsvorgang effizient zu nutzen. Genau dies sei mit der Biogasanlage bestens gelöst. Eine innovative Geschäftsidee bevor man die Molke einfach nur in den Abguss schüttet. Biogas, als Treibstoff – gefragt wie noch nie“. Die Rendite sei staatlich gesichert,d er Staat habe die Einspeisevergütung für 20 Jahre zugesagt.“

Durch entsprechende Investitionen sollten die Anleger einen ordentliche Rendite erzielen können. Das Ganze war als ausgereiftes Geschäftsmodell vorgestellt worden, dass bereits funktionieren würde bzw. kurz vor der Umsetzung stünde. Nachdem das Geld dann investiert wurde kam das „dunkle Erwachen“. Über das Vermögens des Liechtensteiner Unternehmens wurde das Insolvenzverfahren eröffnet (wir berichteten). Vorbei mit dem Traum aus dem Fürstentum Liechtenstein eine ordentliche Rendite oder die Rückzahlung des investierten Betrages zu erhalten.

Gegen den Verwaltungsrat Andreas Federkeil ermittelt zwischenzeitlich die Staatsanwaltschaft, auch gegen einen Konstrukteur.  Mit Abschluss der Ermittlungen wird bei Eröffnung und Durchführung des Hauptverfahrens nach entsprechender Beweisaufnahme dann klar werden, ob sich der Verdacht eines ggf. vorsätzlich begangenen Betruges bestätigt.

• Ein vorsätzlicher Betrug, basierend auf der Vermutung: Es gab gar keine Biogasanlage, die effizient arbeitet, eine Konstruktion war erst unverbindlich geplant.
• Die eigentliche Konstruktion und der Bau war lediglich als nicht verbindliches Unternehmensziel definiert worden.
• Der Bau einer solchen Biogasanlage ist ggf. überhaupt nicht ermöglicht. Deshalb wurden die Anleger durch Versprechungen in´s Blaue hinein verleitet Geld zu investieren
• Als das Geld bezahlt worden war, stellte man dann fest, dass die Biogasanlage gar nicht so arbeiten würde wie versprochen

Die Anleger und wir wissen nicht, was stimmt und was nicht. Allerdings war die Meldung über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Fall unseres Mandanten erst relativ kurz nach dessen Zahlung erfolgt, so dass man sich hier schon fragt, ob hier nicht „sehenden Auges“ noch abkassiert wurde und die „funktionierende Geschäftsidee“ ggf. noch gar keine „funktionierende Geschäftsidee“ war. Wir vermuten:

• Entweder der Verwaltungsrat hatte etwas verkauft, was noch nicht als fertiges Kapitalanlagemodell hatte verkauft werden können, also die Anleger ggf. getäuscht wurden, oder
• es hätte eigentlich das gründlich geprüfte und getestete Geschäftsmodell tatsächlich funktionieren können, allerdings traten dann (nicht vorhersehbare) Umstände ein, die das Projekt scheitern ließen?

Immerhin hatte man eine Rendite bereits als erreichbar dargestellt. Etwas, was eigentlich nur möglich ist, wenn ein Prototyp bereits konstruiert und unter realen Bedingungen hätte bereits getestet werden können. Letztendlich glaubte wohl keiner der Anleger daran mit seiner Investition ausschließlich Risikokapital für die Konstruktion eines ersten noch nicht am Markt getesteten Modells zu sein. Im Vertrieb wurde das ganze so beworben, dass angeblich Anlagen  in Italien (piemont ) errichtet werden um so das Energiepotential von ca. 5.500 Parmesanbauern zu nutzen. Die Einspeisevergütung sei für 20 Jahre staatlich garantiert.

Immerhin war die net search AG im Jahr 1997 gegründet worden und hatte sich als ein international ausgerichtetes Vertriebsunternehmen von Solarmodulen und innovativer Energiegewinnung im Bereich der Erneuerbaren Energien vorgestellt. Dies um intelligente Verknüpfung von am Markt verfügbaren Möglichkeiten zu schaffen.  So hatte die net search AG hat mit Ihren Partnerunternehmen damit geworben ein Konzept entwickelt zu haben, dass die Innovation von Erneuerbaren Energien mit der Werthaltigkeit von Edelmetallen und Rohstoffen verbindet.

Die net search AG hatte damit geworben mit Ihren Partnerunternehmen eine Lösung entwickelt zu haben, die Kuhmist/gülle und waldfrische Holzabfälle verstromen kann.

• Bei 5.500 Parmesanbauern käme da schon etliches zusammen. Dachten sich wohl auch die Vermittler und hatten dann beworben um selbst Provisionen an optimistisch gestimmten Anlegern zu verdienen. Alles zulässig und geprüft. Oder ggf. eben doch nicht.

War ggf. alles nur gelogen? Warum eigentlich staatlich garantierte Rendite ? Seit wann garantiert der Staat einem Unternehmen eine Einspeisevergütung? Werbeversprechen oder Falsche Tatsachen, mit denen man „hausieren ging“?

Betroffenen erteilen wir ein kostenfreies Angebot für Ihre außergerichtliche und gerichtliche Interessenvertretung.